So, guten Morgen. Wir haben uns ja gestern mit dem Hippocampus beschäftigt.
Hippocampus, dieses in die Tiefe verlagerte Rindengebiet, das Sie hier in diesem Präparat
auf der rechten Seite angezeigt, im Unterhorn des Seitenwendrickels hineinverlagert sehen.
Und wir wissen, warum das da hineinverlagert wird, weil im Zuge dieser zähförmigen Wachstumsvorgänge
der grossen Hemisphären der Temporallappen überhaupt entsteht und dieser Hippocampus
von einer ursprünglich Dorsalenlage da hineinverlagert wird. Dem geht es genauso wie dem Nucleus
caudatus, der ja auch seine geschwänzte Form im Zuge dieser Wachstumsbewegungen erhält.
Und der Hippocampus, wie gestern gesagt, der spielt da vorne mit der Amygdala ein bisschen
Fußball und die hängen natürlich eng zusammen. Das sind zwei ganz wichtige Strukturen des
limbischen Systems der Hippocampus, primär zuständig für Gedächtnisbildung. Man hat einmal
eine Untersuchung gemacht bei Taxifahrern in London und hat gefunden, dass die Taxifahrer,
die also alle Straßen finden in dieser Riesenstadt, dass die einen größeren Hippocampus haben
als Nicht-Taxifahrer. Und wenn man wahrscheinlich dann aufhört, Taxi zu fahren oder sich nirmehr
nach dem Navi orientiert, dann schrumpft wahrscheinlich der Hippocampus wieder ein. Das sind ja plastische
Vorgänge im Gehirn, die uns Lernen überhaupt erst ermöglichen und die soll man möglichst
pflegen. Noch etwas anderes, diese Lage des Hippocampus hier, da wo der rote Kreis auf
dem linken Bild dargestellt ist, diese medialen temporalen Lappen, die bedingt auch, dass bei
diesen Vorgängen, wir haben kurz einmal darüber gesprochen, wenn intrakraniell sich der Druck
erhöht, supratenturiell, das ist so ein schematisierter Frontalschnitt durch den Kopf mit dem Gehirn,
das sind die Hirnhemisphären, da geht der Hirnstamm dann raus. Und wenn so eine Raumforderung
zum Beispiel durch ein Epiduralhematom im supratenturiellen Raum entsteht, dann wird
ja dieses weiche Gehirn Richtung Tentoriumschlitz gedrückt. Diese zwei schrägen Linien sind
das Tentorium und der Tentoriumschlitz ist ja die Stelle, wo seine Druckentlastung stattfinden
kann und wer da als einer der ersten rausgedrückt wird, ist genau diese Gegend, nämlich der
Hippocampus, man spricht dann auch von einer Hippocampuseinklemmung und dadurch wird es
natürlich im Tentoriumschlitz zu eng für das Mittelhirn, die Bahnen, die da rauf und
runter gehen, werden geschädigt und ein Hirnnerv, der dort genau an dieser Stelle liegt, nämlich
der dritte Hirnnerv, wird typischerweise auch geschädigt, was sich in einer Störung der
Lichtreaktion der Pupille dann zeigt. Das ist jetzt nur als Erinnerung an diese makroskopisch-tropografischen
Verhältnisse. Hippocampus für Gedächtnisbildung, die Amygdala hat auch eine wichtige Funktion,
die bewertet verschiedene Situationen, die kriegt ja, und das gesamte limbische System
kriegt von überall her etwas mit, von allen Sinnesorganen und die Amygdala bewertet jetzt
den emotionellen Gehalt von Situationen, von Gesichtern, von Menschen. Wenn jemand böse
schaut, dann merkt die Amygdala das gewissermaßen und führt zu entsprechenden Verhaltensreaktionen.
Ich komme gleich noch einmal darauf zu sprechen, aber gehen wir jetzt weiter. Den Hippocampus
haben Sie im Histo-Seminar im Mikroskop studieren können. Da oben ist so ein kleines Bild,
ein Mittelbild von einer berühmten Wissenschaftszeitschrift, die zeigt den Hippocampus der Maus und den
ergänze ich jetzt ganz kurz dadurch, dass ich hier noch eine Windung dazu mache und
da oben die Basalganglien und den Talamus. Da ungefähr wäre Talamus, ne halt hier Talamus
und auf der anderen Seite die Basalganglien, Basalganglien, also das Putamen und Nucleus
lentiformis etc. etc. So ungefähr ist es hier, wäre also medial und hier wäre lateral,
weil der Hippocampus der Maus ja nicht im Temporallappen liegt, weil die keinen Temporallappen
hat, musste ich das Bild so entsprechend umdrehen, damit es auch für die menschliche
Situation passt und jetzt zeichnen wir uns das noch einmal größer heraus. Wie haben
wir gesagt, der Hippocampus, hier die Orientierungskitze, von Koronalschnitt durch das Gehirn ist
es so eine eingerollte Rindenstruktur und jetzt zeichnen wir uns diesen Bereich genauer
heraus. So genau, das ist der Gyrus para-Hippocampalis, das ist also hier eine Oberfläche, jetzt
muss ich hier diese Orientierungskitze, ja genau, das stimmt, medial ist in die Richtung,
medial ist in diese Richtung. Gyrus para-Hippocampalis und vom Gyrus para-Hippocampalis geht es
so S-förmig um die Kurve und die Schichten dieser Rinde werden immer weniger. Im Gyrus
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:51:53 Min
Aufnahmedatum
2016-12-16
Hochgeladen am
2017-01-05 12:12:25
Sprache
de-DE